„Die Forderung, daß Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung. Sie geht so sehr jeglicher anderen voran, daß ich weder glaube, sie begründen zu müssen noch zu sollen."
- Theodor W. Adorno: Erziehung nach Auschwitz
Vom 02. - 06. Oktober hat sich eine Delegation von insgesamt 25 Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus den Falken Unterbezirken Dortmund und Bochum, sowie dem Falken Kreisverband Mühlheim auf eine Gedenkstättenfahrt begeben.
Unsere Fahrt war in zwei Abschnitte gegliedert: Zuerst verbrachten wir zweieinhalb Tage in Oświęcim (Auschwitz), um die dortige Gedenkstätte zu besuchen, bevor wir die restliche Zeit in Krakau verbrachten, wo wir uns mit dem ehemaligen Ghetto auseinandersetzten.
In Oświęcim (Auschwitz) haben wir in der Internationale Jugendbegegnungsstätte, in der Nähe der Gedenkstätte Auschwitz geschlafen. Eine Bildungsreferentin gab uns zunächst einige Einblicke in die Geschichte der Begegnungsstätte. Später am selben Tag wurden wir durch die Gedenkstätte des ehemaligen Stammlagers Auschwitz I, sowie durch Auschwitz II-Birkenau geführt. Am darauffolgenden Tag nutzen wir außerdem die Gelegenheit, um uns die jeweiligen Länderausstellungen der Gedenkstätte anzuschauen und uns selbstständig auf dem Gelände zu bewegen.
Obwohl viele Teilnehmende bereits zuvor Gedenkstätten besucht hatten und wir uns intensiv auf Auschwitz I & II vorbereitet hatten, haben die Erlebnisse vor Ort uns alle tief erschüttert. Gemeinsam haben wir getrauert und den Opfern des Nationalsozialismus gedacht.
Besonders bewegend war es, die Geschichten einzelner Opfer zu hören. Namen, die sonst in den anonymen Zahlen untergehen, wurden lebendig: die Geschichten von Kindern, die aus ihrem Zuhause gerissen wurden, oder von Familien, die getrennt und nie wieder vereint wurden. Diese Schicksale haben uns einmal mehr bewusst gemacht, dass hinter den Gräueltaten nicht nur abstrakte Geschichte steckt, sondern menschliches Leid.
Zur Hälfte der Zeit wechselten wir den Ort nach Krakau. Hier besuchten wir eine Rundführung durch das ehemalige Ghetto mit historischer Einordnung zu den Gebäuden und Plätzen vor Ort.
In Kleingruppen haben wir uns außerdem verschiedenen Aktivitäten gewidmet. So haben ein paar Teilnehmende die Gedenkstätte des ehemaligen KZ Plaszow besucht, andere das Museum in der ehemaligen Fabrik von Oskar Schindler und wieder andere besuchten das jüdische Viertel in Krakau.
Unsere fünftägige Reise nach Oświęcim (Auschwitz) und Krakau hat uns alle nachhaltig geprägt. In den Reflexionsrunden konnten wir uns austauschen und das Erlebte gemeinsam verarbeiten.
Die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus ist nicht nur ein Blick in die Vergangenheit, sondern auch eine Mahnung an die Gegenwart. Gerade heute, in einer Zeit, in der Rassismus, Antisemitismus und rechtsextreme Ideologien wieder erstarken, müssen wir wachsam bleiben. Auschwitz ist nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern eine Warnung, dass das Undenkbare wieder geschehen könnte, wenn wir nicht aktiv dagegen ankämpfen.
Aus diesem Grund allein und auch aus vielen weiteren, müssen wir Antifaschist*innen sein.
Freundschaft!